Andrea Vendramin

Andrea Vendramin (* 1400 in Venedig; † 6. März 1478 ebenda) war vom 5. März 1476 bis zu seinem Tod, folgt man der Zählweise der venezianischen Staatsgeschichtsschreibung, der 71. Doge von Venedig.

Vendramins Familie war erst 1381 im Zuge des Chioggia-Krieges in den Stand der Nobili erhoben worden. Andrea Vendramin geriet früh in den Verdacht der Sodomie, 1454 in den Strudel einer Bankpleite. Sein gewaltiges Vermögen erwarb er vor allem im Weizenhandel. Erst Mitte 50 gelang ihm der Aufstieg in die höchsten Ratsgremien. Er bekleidete nur wenige Ämter im Dienst der Republik, wurde 1467 Prokurator von San Marco. Den Posten eines Gesandten in Rom lehnte er ab. Ansehen erwarb er sich in der Finanzverwaltung. Einer der Angehörigen der Familie Tron kritisierte, seine Familie wäre für das Dogenamt noch nicht lange genug adlig.

Als Doge gelang es ihm nicht, Frieden mit den Osmanen zu schließen, mit denen Venedig seit 1463 in einem immer aussichtsloseren Krieg lag. Vendramin setzte sich in den zwei Jahren seiner Amtszeit für die Sicherung der Finanzen und für das Bankwesen ein, doch überschattete ein Skandal um die Nichtachtung von Gesetzen durch seinen Sohn und seine zögerliche Reaktion darauf, seine letzten Monate.


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